Für Menschen mit Nasenpolypen ist eine Nasendusche ein häufig genutztes Hilfsmittel, um die Nasenpflege zu unterstützen. Neben der Befeuchtung der Nasenschleimhaut spült die Flüssigkeit Schleim, Krankheitserreger und Fremdkörper wie Pollen und Staub aus den Nasennebenhöhlen und -gängen.
Welche Eigenschaften sollte die Flüssigkeit für die Nasendusche haben?
Egal ob Erkältung, Heuschnupfen oder eben Nasenpolypen – eine Nasendusche wird nicht mit einfachem Leitungswasser durchgeführt. Die Flüssigkeit muss isotonisch sein. Das bedeutet, dass der Salzgehalt des Wassers 0,9 Prozent beträgt und so identisch mit dem des menschlichen Körpers ist. Andernfalls würde der Körper versuchen den Unterschied zwischen körpereigenem Salzgehalt und dem der zugeführten Flüssigkeit auszugleichen. Bei einer Nasenspülung würde das dazu führen, dass eine salzhaltigere (hypertone) Lösung die Zellen der Nasenschleimhaut anregt, Wasser abzugeben – die Nasenschleimhaut würde immer trockener werden. Ist die Lösung weniger salzig (hypoton), versuchen die Zellen, Wasser aufzunehmen, die Nasenschleimhaut würde anschwellen.
Beide Reaktionen soll die Nutzung einer Nasendusche gerade nicht bewirken. Damit die Spülung die Nasenschleimhäute befeuchtet und die Nasennebenhöhlen und -gänge reinigt, sollte die Lösung einen ausgewogenen Salzgehalt bieten, also isotonisch sein.
Die Salzlösung kann bereits portioniert gekauft werden. Alternativ lässt sie sich zu Hause mit Kochsalz (ohne Fluor, Jod und Rieselzusätze) selbst anmischen: dabei werden neun Gramm dieses Kochsalzes für einen Liter Wasser verwendet. Die Lösung sollte körperwarm zur Anwendung kommen.
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So wird eine Nasendusche richtig genutzt
Wer unter Nasenpolypen leidet und eine Nasendusche nutzen will, kann unter einer Vielzahl von unterschiedlichen Behältnissen auswählen, die sich in ihrem Grundaufbau alle gleichen: Die Flüssigkeit befindet sich in einem Behälter, auf dessen Oberseite sich ein Ventil oder ein kleines Loch befindet. Über eine Vorrichtung, ähnlich der Tülle einer Gießkanne, kann die Flüssigkeit in ein Nasenloch fließen.
Dazu mit einem Finger die Öffnung an der Oberseite verschließen und die Tülle am Nasenloch ansetzen. Den Kopf über dem Waschbecken leicht vom Gerät wegneigen, den Finger von der Öffnung nehmen und die Flüssigkeit in das Nasenloch laufen lassen. Die Lösung fließt passiv über das andere Nasenloch ab in das Waschbecken. Den Vorgang gegebenenfalls wiederholen, dann die andere Seite spülen. Manche Nasenduschen haben einen flexiblen Behälter, durch den die Flüssigkeit aktiv durch leichten Druck in das Nasenloch gespült werden kann.
Ist die Nase zu stark geschwollen, sodass die Lösung nicht durchfließen kann, kann vor der Spülung ein abschwellendes Nasenspray angewendet werden.
Um zu verhindern, dass über die Lösung Krankheitserreger an die Nasenschleimhaut gelangen, muss die Nasendusche sauber gehalten und gelegentlich ausgekocht werden. Die Lösung sollte nicht im Behälter belassen werden oder über einen längeren Zeitraum wiederholt benutzt werden.
Wann ist eine Nasendusche nicht geeignet?
Grundsätzlich ist eine Nasendusche bei Nasenpolypen gut geeignet, um die Nasenpflege zu unterstützen. Bei Verletzungen in der Nase sollten aber keine Nasenspülungen durchgeführt werden. Auch stark entzündete und vereiterte Nasenhöhlen können Ausschlusskriterien sein. In diesen Fällen – und nach chirurgischen Eingriffen – sollte unbedingt erst Rücksprache mit dem*r behandelnden Ärzt*in gehalten werden.
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