Standardmäßig behandeln Ärzte ihre Patienten mit Medikamenten gegen Nasenpolypen. Ziel ist vor allem die Verringerung des Wachstums der Wucherungen oder gar deren Rückbildung. Im günstigsten Fall kommt es zu einer vollständigen Rückbildung.
Ärzte verschreiben daher Präparate gegen Entzündungen und Allergien, wenn sie einen Zusammenhang mit den Nasenpolypen vermuten.
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Kortisonhaltige Medikamente
Bei der Behandlung von Nasenpolypen mit Medikamenten gelten Glukokortikoide als Erstlinientherapie. Sie kommen als Nasenspray oder -tropfen oder in Tablettenform zum Einsatz. Die Präparate enthalten Wirkstoffe, die dem körpereigenen Hormon Kortisol (beziehungsweise der Vorstufe Kortison) nachempfunden sind. Deshalb ist umgangssprachlich von kortisonhaltigen Medikamenten die Rede. Die Arzneimittel können das Wachstum der Wucherungen in der Nase hemmen und bewirken möglicherweise in manchen Fällen sogar eine Rückbildung. Kortisonhaltige Nasensprays oder Nasentropfen wirken lokal auf der Schleimhaut anti-entzündlich.
In Form von Tabletten eingenommen kann das Medikament im ganzen Körper („systemisch“) wirken. Diese entzündungshemmenden und abschwellenden Eigenschaften des Kortisons können sich gleichzeitig auch positiv auf weitere chronische Entzündungserkrankungen auswirken. Auch wenn nicht jeder Patient betroffen ist: das Risiko, dass (stärkere) Nebenwirkungen auftreten als bei der Verwendung eines Nasensprays oder -tropfen, ist größer. Daher werden die Tabletten meist auch über einen möglichst kurzen Zeitraum verschrieben, um eventuelle Nebenwirkungen, die vor allem bei längerer Anwendung stärker auftreten, zu reduzieren.
Wurden Nasenpolypen per Operation entfernt, können kortisonhaltige Medikamente die Rezidivhäufigkeit verringern, also die Neubildung der Wucherungen.Die Behandlung mit den Präparaten erfolgt nach der Operation in der Regel über einen längeren Zeitraum.
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Weitere Medikamente gegen Nasenpolypen: Biologika
Biologika sind Medikamente, die bei Nasenpolypen eingesetzt werden können. Es handelt sich um biotechnologisch aus Zellkulturen hergestellte Präparate, die sehr gezielt in Entzündungsprozesse eingreifen. Biologika werden unter anderem bei erwachsenen Patienten mit schwerer chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) eingesetzt, die bereits Kortisonnasenspray erhalten und bei denen durch diese Medikamente keine ausreichende Krankheitskontrolle erzielt werden kann. Darüber hinaus können Biologika bei typischen Begleiterkrankungen von CRSwNP zur Anwendung kommen. Dazu zählen beispielsweise schweres Asthma und Nesselsucht (Urtikaria). Studien haben ergeben, dass diese Wirkstoffe auch zu deutlichen Verringerungen der Polypengröße führen können. Deshalb sind sie auch für die direkte Therapie von Nasenpolypen geeignet – in erster Linie dann, wenn andere Behandlungsformen nicht den gewünschten Erfolg zeigen.
Therapie mit Antibiotika und Antihistaminika
Eine bakterielle Infektion der Nasenschleimhäute, die zusammen mit den Nasenpolypen auftritt, sollte mit Antibiotika vor der eigentlichen Therapie behandelt werden.
Wird ein Zusammenhang mit einer Allergie vermutet, lässt sich die Allergie möglicherweise im Vorfeld mit einem Antihistaminikum behandeln.
Nasenpolypen können mit einer Unverträglichkeit von Schmerzmitteln zusammenhängen. Wurde eine solche Unverträglichkeit bei einem Patienten diagnostiziert, lässt sich unter Umständen die Toleranz gegenüber dem Schmerzmittelwirkstoff durch eine adaptive Desaktivierung erhöhen. Dafür nimmt der Patient wiederholt eine geringe Menge des Wirkstoffs ein, um den Körper daran zu gewöhnen.
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Vorsicht bei verschreibungsfreien Medikamenten
Das vielleicht auffälligste Symptom bei Nasenpolypen ist die verstopfte Nase. Viele Menschen greifen daher schnell zu frei erhältlichen Nasensprays, die abschwellend wirken – sogenannte Dekongestiva, die überwiegend Wirkstoffe aus Adrenalinderivaten enthalten. Ärzte und Forschung sehen das kritisch, denn die Folge kann eine Verstärkung der nasalen Blockade (Rhinitis medicamentosa) sein, die wiederum zu einer übertriebenen Verwendung der Nasensprays führt. Weitere mögliche Nebenwirkungen: Schlafstörungen und Übergewicht. Solche Sprays sollten deshalb nicht längerfristig ohne ärztliche Beratung verwendet werden.
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